Litchfield und Kakadu Nationalpark
Mittlerweile sind einige Tage in Darwin vergangen, und es wurde immer heißer. Zum Glück habe ich ein offenes WLAN im Schatten eines Parkhauses gefunden und konnte kostenlos surfen. Naja, in so manchem Hostel gibts auch einige Laptopfreaks :-)

Hier ein paar Bilder vom Darwin Festival im Botanischen Garten. Es gab kostenlosen Zirkus und Vorführungen indonesischer Tänzer.


Parallel zur Autosuche habe ich - damit dann nicht noch mehr Zeit vergeht - schon mal die Suche nach einem Reisepartner gestartet. So kann ich die Benzinkosten mit jemandem teilen und bin auf den langen Fahrtstrecken auch nicht alleine. Die Reisepartnersuche klappte zum Glück schon mal einfacher als die Autosuche, noch am selben Tag haben sich einige Leute gemeldet, und mit Daniela aus Kerpen habe mich spontan gut verstanden, so dass wir uns schnell "handelseinig" waren, noch dazu, weil sie in genau wie ich Ende Oktober in Perth sein wollte, um ihre Eltern in Empfang zu nehmen. Hm, tja, nur schön blöd, wenn man eine Mitfahrgelegenheit anbietet, aber noch kein Auto hat. Aber immerhin haben nun vier Augen Ausschau gehalten statt zwei - und es hat etwas genützt. Zwei Tage später traf ein deutsches Backpackerpäärchen in Darwin ein, die ihren Wagen verkaufen wollten, und wir hatten das Glück, praktisch als erste ihre Verkaufsanzeige zu sehen. Der Wagen war in etwas das, was ich mir vorgestellt hatte, er hatte zwar einige kleinere Mängel - hätte mich fast gewundert, wenn nicht, bei Bj. 92 und diversen Vorbesitzern (es gibt hier keinen Fahrzeugschein!) -, aber soweit erkennbar keine großen Probleme. Auch die Rego (eine Kombination aus dem australischen TÜV sowie einer fahrzeuggebundenen Haftpflichtversicherung) war gerade frisch und ein Jahr gültig, und nachdem ich den Dollarpreis unter die magische 3 am Anfang drücken konnte, war der Kauf perfekt.
Naja, fast jedenfalls, denn es erwies sich dann doch noch als recht schwierig, in Darwin an ausreichend Bargeld zu kommen, denn meine Bank-TANs waren nicht auffindbar, und außerdem gab es am Automaten ein Abhebungslimit pro Woche, das wiederum nur per TAN geändert werden konnte. Für solche Fälle ist es schon gut, jemand in Deutschland zu haben, der einem aus der Patsche helfen kann. Vielen Dank an dieser Stelle, liebe Eltern! Mittlerweile ist der Streß aber etwas abgeklungen und wir sind "on the road" mit dem Wagen. Es ist übrigens ein Ford Fairmont Kombi, technisch baugleich zum Ford Falcon, der wiederum in Europa etwa vergleichbar mit einem langen Opel Omega oder Ford Granada wäre und in Australien meistverkauftes Fahrzeug seit Jahren ist. Mit Heckantrieb, hinterer Starrachse und 4 Litern Hubraum gehört er eher zur Sorte "australisch robust" als sparsam und modern, aber immerhin ist es eines der wenigen Autos, die lang genug sind, damit ich darin schlafen kann, und das war nun mal Grundvoraussetzung. Zum Glück funktioniert die Klimaanlage (niemals ohne in Australien!), und welch Wunder bei so einem alten Auto, es gibt sogar einen Tempomat, der uns beim Benzinsparen hilft. Das erste Mal haben wir auf einem Campingplatz südlich von Darwin übernachtet...

...dann ging es weiter in den Litchfield National Park. Er ist für seine Wasserfälle und krokodilfreien Wasserlöcher bekannt, in denen man sich von der Hitze erholen kann. Das war wirklich schön, wie eine Oase in der Wüste.



Als die Echse schwimmen gegangen ist, ist Daniela lieber aus dem Wasser gestiegen. Dabei sah die Echse doch so lieb aus.

Danach gings in den Kakadu, einen der bekanntesten N.P.s Australiens. Hier kann man nicht schwimmen, wegen den Krokodilen, die überall im Wasser lauern können.


Dafür gibt es einige schöne Aborigines-Malereien an den Felsen, manche schon viele hundert Jahre alt.


Und da es im Kakadu viel Sumpf gibt, gab es auch Milliarden von Fliegen, Moskitos, Bremsen und anderem fiesen Getier. Da kann man sich einsprühen so oft und viel man will, selbst die starken australischen Mittel sind im Kakadu praktisch wirkungslos. Die Viecher landen direkt im dick weiß eingecremten Gesicht, also läuft man tagsüber meist mit rudernden Armen in der Gegend herum und kratzt nachts die Stiche auf.


Da sind die Termiten doch viel besser, die können wenigstens (meistens) nicht fliegen. Dafür bauen sie gewaltige Termitenhügel. Sie sind steinhart und bestehen übrigens aus feinem Sand und Termitenspucke.

Weiter gings über Pine Creek zu den Edith Falls, einem schönen Wasserfall mit Fels-Süßwasserpool...

...und der bekannten Katherine Gorge. Die Bootstour habe ich mir aber gespart, vom Lookout in den Bergen hatte man einen ebenso schönen Blick auf die Schlucht.
Übrigens, mit dem Übernachten im Wagen klappt das so: Die hintere Sitzbank ist tags und nachts umgeklappt, und der Raum von den Vordersitzlehnen bis zur Heckklappe ist mit einer Schaumstoffmatratze ausgelegt. Darauf sind alle Taschen, Koffer, Tüten, Kisten und Krimskrams verstaut, die man abends auf die Vordersitze packen muss.

Möglichst VOR Einbruch der Dunkelheit, um nicht die Mücken von der Innenraumbeleuchtung anzulocken. Bzw. beim Wildcampen NACH Einbruch der Dunkelheit, um keinen Park Ranger anzulocken :-) So weit, so gut. Wo sind die Probleme? Erstaunlicherweise kaum beim Schlafen selber, denn der Platz ist mehr oder weniger ausreichend. Aber sehr störend sind erstens die Temperaturunterschiede (Gluthitze am Abend und klirrende Kälte am Morgen), zweitens die Mücken und Fliegen, die man abends per Taschenlampe finden und an der Decke zerdrücken muss (das wird Richtung Süden hoffentlich besser), und drittens die elende Suche nach Dingen, die man zum Kochen, Waschen, Anziehen usw. braucht. Das dauert ewig, da alles in Kisten und Tüten verstaut ist, und es nervt schon etwas. Besonders mich mit meinem schlechten Gedächtnis.

Mittlerweile haben wir Katherine hinter uns gelassen, wo wir die Zeit genutzt haben um einzukaufen, Wäsche zu waschen und Computerarbeit zu erledigen...

...und das Schloss der Heckklappe auszutauschen, das bereits beim Kauf recht labil war und nun endgültig den Geist aufgegeben hat. Eigentlich klingt das nach einem recht unwichtigen Defekt, aber wenn man ständig im Wagen LEBT, kann es schon nerven, die schweren Taschen und Koffer aus den Türen zu ziehen, weil die Klappe nicht aufgeht. Immerhin ist das Auto Wohnraum, Schlafraum und Aufbewahrungsraum in einem. Auf einem Schrottplatz sind wir fündig geworden, und der nette Ford-Händler in Katherine hat uns das Schloss eingebaut. Sonst gibt es noch keine Defekte, und wir haben gute Laune und freuen uns auf die Dinge, die uns auf dem Weg nach Süden noch erwarten werden.

2 Comments:
Wie ich sehe , habt ihr auch die tollen Green Bags "Help Us Creat A Better Environment"!!! ich benutze sie hier auch noch immer,...
Gestern sind Mum und Dad zurückgekommen, hab schon einige Fotos gesehen, hat ihnen super gefallen, wenn du noch Tips brauchst wo es besonders schön ist, schreib ihnen einfach mal ne email...
Bis bald
Wow, ist ja super, dass das nun alles so gut geklappt hat. Aber für die nächsten Monate im Auto leben, stell ich mir auch nicht so einfach vor.
Ciao, S
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