Von Fjordland bis Otago
Hi mates, howsitgoing? Zeit für neue Bilder vom anderen Ende der Welt! Meine letzte Woche in Neuseeland liegt vor mir, aber jetzt gibts erstmal die Bilder von der vorletzten Woche. Auf der Suche nach Dingen, die ich noch nicht irgendwo so oder anders gesehen habe, bin ich in Wanaka auf die Puzzling World gestoßen. Hier gibt es das weltweit erste begehbare Labyrinth in zwei Ebenen. Ein Glück, dass es Nottüren gab, ich hatte mich nach 45min völlig verlaufen und bekam dann schlechte Laune. Außerdem gabs holografische Abbildungen, optische Täuschungen und andere lustige Dinge, die die Augen oder das Gehirn auf den Kopf stellen. Zum Beispiel den Leaning Tower of Wanaka mit 53 Grad Neigung. Da kann der Schiefe Turm von Pisa mit 4 Grad einpacken.

Sogar die Toiletten waren ungewöhnlich gestaltet, in Form römischer Toiletten. Der Hintergrund ist auch wieder eine optische Täuschung: Die Wand ist nur dreidimensional bemalt.

Über eine Passtraße bin ich von Wanaka nach Queenstown gefahren. Hier änderte sich das Wetter innerhalb von 10min von Sonnenschein zu Nebel mit 50m Sichtweite (und 15 Grad kälter) und eine halbe Stunde später wieder zu Sonnenschein. Hier der Moment, wo sich gerade eine dunkle Wolke von den blauen Himmel schiebt.

Queenstown gilt als die Action-Hauptstadt Neuseelands. Hier wird alles angeboten, was mit -ing endet. Skydiving, Bungyjumping, Kajaking, Trout-Fishing, Horseriding, Sailing, Surfing, Jetboating, Hanggliding, Snowmobiling, Paragliding, Canyoning, Mountainclimbing, White und Black Water Rafting, Zorbing und Heli-Skiing. Überhaupt, mit dem Heli geht mittlerweile alles: Heli-Skiing, Heli-Biking, Heli-Hiking, Heli-Climbing und und und. Sobald es das erste Heli-Shopping in vollen Einkaufsstraßen gibt, bin ich auch mit dabei. Oder zumindest Heli-Parkplatzfinding. Queentown ist eine etwas hektische, aber sehr nette Stadt, in einer der schönsten Gegenden Neuseelands. Schaut euch mal das folgende Foto genauer an. Berge im Hintergrund, davor Wälder, davor Strand und Wasser, ein netter Hafen, historische Gebäude und eine lebendige Fußgängerzone. Ein Ferienparadies.

Weiter gings von Queenstown zum Milford Sound. Die Fahrtstrecke ist dabei fünfmal so lang wie die eigentliche Entfernung, da man einen riesigen Bogen fahren muss. Aber nicht schlimm.

Der Milford Sound ("sound" entspricht etwa "Fjord") liegt im Fjordland, einem riesigen, kaum bewohnten Nationalpark. Die Milford Lodge, das einzige Hostel in Fjordland, liegt soweit ab der Zivilisation, dass es Strom von einem Generator bezieht. Der dann auch pünktlich abends um 23.00 Uhr abgestellt wird. Unter Summen dimmt überall das Licht aus, und mit ihm erstirbt jedes Leben im Hostel. Wie abhängig wir doch von Strom sind. Willkommen am Ende der Welt. Nichts destotrotz gehört der Milford Sound zu den meistbesuchtesten Attraktionen Neuseelands, und täglich werden Hunderte Touristen mit Bussen hier "abgeladen". Ein Glück, dass ich eine Übernachtung gebucht hatte, und den Milford Sound morgens und abends ohne dichte Trauben von Fotojapanern genießen konnte. Wenn kein Wind bläst und alle Ausflugsdampfer wieder im Hafen sind, spiegeln sich die Berge ganz fantastisch im Wasser.

Doch kein Paradies ohne Fehler - Fjordland ist Sandfly-Land! Schon in Westland habe ich sie das erste Mal getroffen, und hier in den Gewässern und den dichten Wäldern gibt es sie zu Hunderttausenden. Kaum größer als Obstfliegen, können sie stechen wie Mücken und fallen in Scharen über einen her. Das nervt sehr. Klar könnte man auch sprühen, aber das ist nicht gerade gesund. In Europa sind, glaube ich, maximal 50% Giftstoffe erlaubt, hier sind 80% üblich und schon Mittel mit 98% vom Markt genommen worden, nach schlimmen Hautreaktionen. Das beste Gegenmittel ist immer noch, möglichst viel Haut mit Stoff bedecken und in Bewegung bleiben. Kein Problem, hier gibts ja reichlich Wanderwege.

Und nicht alles, was fliegen kann, kann stechen.

Im Fjordland liegen die bekanntesten der Great Walks Neuseelands, der Kepler Track, Milford Track und Routeburn Track. Letzteren bin ich mal für ein paar Stunden gelaufen, zum Key Summit hoch. Wow, nicht schlecht!

Zurück in Te Anau waren am Auto dringend neue Bremsbeläge fällig (es hat schon gequietscht) und es wurden auch gleich ein paar Reifen erneuert. Hm, so was hätte eigentlich vorher mal jemand merken sollen, denke ich. Naja, aber es tut auf jeden Fall gut, mal jemand am Wagen arbeiten zu sehen und zu wissen, dass man es nicht selber zahlen muss. Über die Southern Scenic Route bin ich über Invercargill nach Dunedin gefahren. Hier waren endlich die Mengen Schafe zu sehen, die ich schon langsam vermisst hatte. Klar gibt es hier hin und wieder mal Schafe, aber es gibt auch Kühe oder Pferde. Von einem Verhältnis 5 zu 1 von Schafen zu Neuseeländern ist nichts zu merken. Gut, die Subventionen wurden zuletzt auch gekürzt, aber die Schafe können doch nicht alle so schnell verschwunden sein?! Oder doch? Zu Pullis verarbeitet und die Reste aufgegessen? Hier sind noch ein paar!

Spinnen bauen hier interessante Netze.

Der Nugget Point, einer der südlichsten Punkte meiner Reise. Hier kommt erstmal lange nichts und dann die Antarktis. Gelegentlich treibt mal ein Eisberg an Neuseeland vorbei.

Hier hat ein Bauer Schuhe gesammelt. Der Zaun war wirklich sehr lang und passte nicht im Ganzen aufs Foto.

Dunedin (sprich: da-NIEdn) war seit langem wieder mal eine größere Stadt. Eine sehr schöne Stadt.

Der Bahnhof im Edwardian Style soll ja das meistfotografierte Gebäude in NZ sein.

Jetzt bin ich doch noch zu einer Zugfahrt gekommen, als ich mit der Taieri Gorge Railway nach Pukerangi und zurück gefahren bin.

Nach Pukerangi (bzw. Middlemarch) sind die Schienen des alten Gold-Trails entfernt worden und die Strecke ist als Central Otago Rail Trail für Hiker, Biker und Horserider freigegeben. Also habe ich mir ein Mountainbike ausgeliehen und Schafe gejagt (Mountainbiking + Fresh-Air-Atming + Schaf-Hunting + Sunshine-Brotzeiting).


Das Schöne an der Strecke ist: Obwohl sie durch bergiges Gelände geht, hat man nie mehr als 4 Prozent Steigung, denn mehr konnte die alte Eisenbahn nicht bewältigen. Dennoch, nach 60km steinigem Schotterweg ist mit wieder eingefallen, warum ich mich schon in Deutschland gern vor längeren Radtouren drücke: The longer I stay on a bike, the more my ass hurts! Warum ist das nur bei mir so? Das ist unfair. Die letzten 10 Kilometer habe mehr oder weniger stehend auf den Pedalen verbracht. Zeit für Ablenkung in Dunedin: Ich habe eine Tour durch die Cadbury Fabrik gemacht (Cadbury ist die neuseeländische Milka oder RitterSport, könnte man sagen), war auf der Otago Peninsula vor Dunedin in der Albatross World und habe Larnach Castle besucht, das einzige Schloss Neuseelands, natürlich mit entsprechendem Background (drei Ehefrauen, Selbstmord des Schlossherren und so weiter).

Hin und wieder habe ich in den letzten Tagen an Stränden yellow eyed penguins und fur seals / sea lions gesehen, aber meist weit entfernt. Nie war ich so dicht dran wie hier, 10m entfernt von der Hauptstraße um die Otago Peninsula herum.

4 Comments:
Lieber Chris!
Schon ewig hatte ich nicht mehr in Dein blog geschaut - umso begeisterter bin ich jetzt, da ich nochmal einen kleinen Teil Deiner Reise nachvollzogen habe! Du unternimmst und erlebst ja unglaublich tolle Dinge und hälst das ganze in traumhaften Bildern fest! Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen und weitere Berichte und Fotos!
Lass es Dir gut gehen,
Deine Bine
hi
machst du eigentlich auf m rückflug nochmal einen stop-over?
vlg
Katja
Hey Chris!
Ich bins, der Flo von Magnetic Island, von dem Du den NZ Lonely Planet gekauft hast!
Freut mich dass du es noch ins schöne Neuseeland geschafft hast, ich war ja für ein halbes Jahr in Dunedin seinerzeit...wie lange wirst du denn noch unterwegs sein?
Hab noch viel Spaß!
Schöne Grüsse,Flo
Boa, was für eklige Spinnennetz-Kugeln und die Spinnen sehen aus wie Kankra oder was?
*brrrr*
Lass dich nicht beißen!
LG Sandra
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