Mittwoch, Februar 21, 2007

Westland (The Westcoast of the Southern Alps)

Ich bin auf der Südinsel angekommen! Sie ist etwas größer als die Nordinsel, aber weniger bewohnt. Ich bin in Picton von der Fähre gefahren und habe die kleine Stadt verlassen, noch ehe das Schiff ganz entladen war.


Nach zwei Stunden Fahrt durch grüne Berge und Wälder kam ich nach Nelson, wo ich zwei Tage übernachtet habe. Nelson zieht viele Künstler an, und das WOW (World of Wearable Fashion & Collection of Classic Cars) verbindet ein Mode- und Automuseum. Seltsam, aber cool.


Einen Tag bin ich durch den Abel Tasman Nationalpark gewandert, nachdem ich mich von einem Wassertaxi zum Startpunkt, der Anchorage Bay, bringen lassen habe, denn Straßen gibt es hier nicht. Der Traktor lässt das Boot zu Wasser.


Von Nelson bin ich über Murchinson und die Buller Schlucht nach Westport gefahren; hier gab es an der Küste eine Seals Kolonnie, die man über den Cape Foulwind Walkway erreichen konnte.


Die nächsten zwei Nächte habe ich in Punakaiki verbracht, dem Örtchen, das wohl vor allem durch die "Pancake Rocks" bekannt ist. Ihr könnt gut sehen, warum sie so heißen.


Das Hostel in Punakaiki lag direkt am Wasser, eingerahmt von Bergen, Wäldern und einer der schönsten Küstenstraßen Neuseelands. Dank netter Begleitung von Anja und Eva liess sichs da gut aushalten, und Greymouth haben wir auch gesehen :-)


Nachdem ich nun ja nicht mehr auf Öl und Wassertemperatur achten muss, bin ich auch wieder gern für Passtraßen zu haben und habe einen Exkurs zum Arthur's Pass gemacht.


Die Gebirgslandschaft in Pässen ist immer etwas ganz besonderes, die Bäche sind noch klarer, das Abendlicht noch leuchtender und die Berge noch beeindruckender als sonstwo. Und überall setzen blühende Pflanzen gelbe und rote Farbklekse. Die Farben sind einfach toll.


Von Greymouth über Arthur's Pass bis nach Greymouth verkehrt täglich der Transalpine Express. Die Eisenbahnstrecke wurde unter die World Top 10 gewählt und zieht sich sich vom flachen Land in Christchurch hoch in alpines Gelände bis an die Westküste. Gern hätte ich den Zug genommen, aber weder passte die Fahrt in meine Reiseplanung, noch hätte ich das Auto mitnehmen können (noch hätte ich überhaupt Geld dafür gehabt). Aber die Strasse zum Arthur's Pass verläuft parallel zur Schiene und so habe ich wenigstens einen Teil der Strecke nachverfolgen können.


Zuerst mit dem Auto, dann zu Fuß. Tramping in den Southern Alps, im Sommer natürlich ohne Schnee.


Hokitika, die Stadt der Greenstone-Bearbeitung - nächster Halt auf meiner Fahrt in Westland (eigentlich "The Westcoast of the Southern Alps"), immer auf dem State Highway 6 Richtung Süden.


Highlight der Südinsel - und dementsprechend gut besucht - sind die Gletscher (Glacier). Von der Westseite "erkletterbar" sind der Franz Josef Glacier und der Fox Glacier. Gletscher sind Schneemassen, die sich vom Gebirge ins Tal schieben und dabei Steine und Geröll mitnehmen. Der Franz Josef Glacier ist einer der "schnellsten" der Welt, ein auf dem Gipfel abgestürztes Kleinflugzeug kam (in Kleinteilen) sechseinhalb Jahre später unten an, was 1,5m pro Tag entspricht. Ich habe mich schon lange auf eine Gletschertour gefreut (wer weiß, wie lange es noch welche gibt, bei der aktuellen Erderwärmung). Ich habe eine 8-Stunden-Wanderung gebucht, alles kürzere lohnt sich laut Lonely Planet gar nicht erst. Basis war das Franz Josef Village, und wenn die Sonne scheint und man die Berge sieht, fühlt man sich hier wie in den Alpen.


Man darf nur mit einem erfahrenen Guide durch die Schnee- und Eisberge klettern. Am steilen Terminal Face (das "Ende" des Gletschers, wo sich der Schnee erst zu spitzen Bergen faltet und dann zu Wasser taut) gab es letzte wichtige Anweisungen vom Guide, ...


... dann sind wir 12 Leute in/auf den Gletscher geklettert, in Schlangenlinien immer weiter hoch, erst auf einer vorgegebenen Strecke, als es flacher wurde, gab es keinen Weg mehr. Jeder hatte Spikes an den Schuhen und eine kleine Eishacke dabei. - Und dafür waren wir alle hier: Einmal im dicht komprimierten Blue Ice hocken und sich eiskaltes Wasser auf den Hut tropfen lassen. Fantastisch!


Ein schöner, aber anstrengender Tag geht zu Ende, und alle laufen im Gänsemarsch zurück. Rush hour am Franz Josef Glacier!


Im letzten Stück, am Terminal Face, waren Stufen ins Eis geschlagen.


Nachmittags haben uns Keas verfolgt. Die neugierigen Vögel knabbern an allem, was sie finden, bevorzugt Autotürdichtungen oder andere weiche Teile am Auto oder Haus.


Den 25km südlicher gelegenen Fox Glacier habe ich nur vom Lookout aus gesehen, dann bin ich weiter über den Haast Pass nach Wanaka gefahren.


Manche Dinge stehen nicht im Reiseführer und sind trotzdem ein Foto wert. Zum Beispiel der Lake Hawea. Will mir die vielleicht zufällig jemand für einen Fotokalender abkaufen?


Mittwoch, Februar 14, 2007

Von New Plymouth bis Wellington

Von New Plymouth bin ich wieder Richtung Osten gefahren. Auf der Nordinsel Neuseelands liegen die Highlights leider nicht wie in Australien alle "auf der Strecke", wenn man immer an der Küste entlangfährt. Also fahre ich einige "Schleifen", aber ich halte mich im Groben an die vom Lonely Planet empfohlene Route (jepp, ich habe auch einen Lonely Planet Neuseeland, schon in Australien von einem anderen Backpacker übernommen). Nahe Wanganui habe ich einen Abstecher auf die kurvige Wanganui River Road gemacht; hier wollte ich ein Stück des Atene Skywalks wandern, aber der neuseeländische Regen hat das gekonnt verhindert. Ausgerechnet an diesem Nachmittag gab es einen Wolkenbruch, dass ich schon pitschnaß war, als ich mich mangels "facility" mal in die Büsche geschlagen habe.


Ich habe drei Stunden im Auto auf Sonne gewartet, aber die kam erst dann, als ich weiterfahren musste, um abends rechtzeitig im nächsten Hostel einchecken zu können. Das "Ski Haus" lag im Mt Tongariro Nationalpark (etwa in der Mitte der Nordinsel).


Neuseeland ist ja ein Paradies für Hiker, Tramper, Bushwalker, Wanderer oder wie auch immer, und der 17km lange "Tongariro Crossing" gilt als beste Eintageswanderung Neuseelandes. Es geht von 1100 Höhenmetern (Alpenwiese) in eine steinige Vulkanlandschaft auf 1900 Meter (ohne Vegetation), und von dort wieder auf 900 Höhenmeter zurück, das letzte Stück durch einen Regenwald. In der Vulkanlandschaft war der Drehplatz für "Mordor" aus dem Herrn der Ringe. Könnnt ihr euch sicher gut vorstellen, bei diesen Fotos.



Nahezu am höchsten Punkt der Wanderung sind die Emerald Lakes und der Blue Lake, die Kraterseen. Der Pfad führt durch den Kegel der (noch aktiven) Vulkane.



Mal ist die Strecke flach, mal steil und mal braucht man Hände und Füße, um weiterzukommen. Aber keine Sorge, auch wenn nur ich auf den Fotos zu sehen bin, die Strecke ist gut besucht, meist wandert man im Trupp anderer Backpacker, die alle im gleichen Bus gekommen sind. Und am Ende der Strecke wird man vom Bus auch wieder abgeholt. Dabei wird auf der Liste abgehakt, denn es soll ja niemand in "Mordor" zurückbleiben. Heisse Dämpfe gabs auch hier.


Am Ende der Wanderung an der Busabholstelle sind einige recht fertig. Tongariro Crossing ist mit 6-8 Stunden angegeben, und die Steigung ist anstrengender als die Länge. Mir hats auf jeden Fall super gefallen.


Vom National Park Village bin ich nach Taupo weitergefahren, der kleinen Stadt am weltgrößten Vulkansee. Das Wasser der Huka Falls führt in den Lake Taupo.


Der Fluss ist hier 10 Meter tief und es gibt starke Strömungen, die nach unten ziehen. Also nichts mit Schwimmen, jedenfalls nicht hier. Auch Taupo liegt wie Rotorua in einem vertikalen Streifen mit geothermischer Aktivität, der sich längs durch die Nordinsel zieht, und an den "Craters of the Moon" dampft und brodelt es sehr.


Ich war in den Taupo Hot Springs, einem Schwimmbad, in dem das Wasser in verschiedenen Pools thermal erhitzt wird. Das war nett, stinkt nur ein bisserl nach Schwefel.
In Taupo gibt es die weltweit einzige Krabbenzucht, die das Wasser durch heisse Quellen auf ideale Temperatur in den riesigen Krabbenbecken erhitzt (also durch geothermale, nicht durch künstlich erzeugte Wärme).


Mit Matthias bin ich schon Tongariro Crossing gelaufen und habe ihn dann mit nach Taupo genommen. Als Physiker mit Schwerpunkt Alternative Energien war er von dem Geothermalkraftwerk in Taupo sehr angetan (irgendwie hat mich das an die Szene aus Pappa ante Portas erinnert, als Loriot Evelyn Hamann in der Fußgängerzone die Rohrkostruktionen in einem Schaufenster erklärt. Kann sich da jemand daran erinnern?)

Von Taupo bin ich nach Napier an der Hawkes Bay gefahren. Napier teilt sich mit Miami den Titel "Art Deco Capital of the World". Nach einem schweren Erdbeben 1931 sind alle Häuser hier neu aufgebaut worden, und zur der Zeit war halt gerade Art Deco angesagt (was Art Deco ist, steht in Wikipedia). Sogar McDonalds war in einem entsprechendem Gebäude und wurde von den meisten McDeco genannt. Art Deco erkennt man auf diesem Foto an den pastelligen Tönen und den Verzierungen durch Streifen, Bögen und Säulen der gelben Gebäude im Hintergrund.


In Napier bin ich im Prison Backpackers untergekommen. Das Hostel ist im alten Gefängis untergebracht, in dem noch bis 1993 Gefangene waren. Das Gebäude ist im Originalzustand, man schläft also in den engen Zellen mit vergitterten Fenstern und läuft durch die Gefängnissflure zum Essraum. War schon bischen gruselig, nachts die Metalltüren knallen zu hören und die Löcher zu sehen, die Gefangene in die Betonwände gekratzt haben.


Nächster Stopp war Palmerston North. Auf den Bergen der Manuwatu Gorge steht der größte Windpark der Südhalbkugel mit 150 Windkrafträdern. Die Schlucht war aber fotogener.


Wellington, Neuseelands Hauptstadt, liegt am Südende der Nordinsel. Die Stadt hat zwar nur 200.000 Einwohner, aber der Verkehr war die Hölle. Ich stand nur im Stau oder war auf Parkplatzsuche. Nicht gerade Neuseeland-like. Echt ätzend. Die Strassen sind verwinkelt, krumm und schief, und jede zweite Straße ist eine Einbahnstraße. Hier fahren übrigens auch die Busse mit Strom aus der Oberleitung, wie ihr auf dem nächsten Foto seht, aber das gibts ja bei uns auch irgendwo.


Blick vom Botanischen Garten auf Wellington und das Cable Car (Schweizer Modell von 1978).


Im Embassy Theater (hell angestrahlt in der Mitte) in Wellington fand übrigens die Weltpremiere von Lord of the Rings Teil 2 und 3 statt.


Die Regierungsgebäude sind sehr hübsch, bis auf den runden, Beehive (Bienenkorb) genannten Bürokomplex.


Fotos vom Inneren waren streng verboten, Neuseeland fürchtet Terroristen wohl noch mehr als Australien. Haha. Auch hier war die deutsche Botschaft äußerst häßlich, also lieber kein Foto. Umso besser war das meistbesuchte Museum Neuseelands, das Te Papa Nationalmuseum, mit Exponaten zu Design, Vulkanen, ozeanischer Tier- und Pflanzenwelt und nicht zuletzt Maorikultur.



Diesen Blogbeitrag schreibe ich gerade in der schwankenden Bluebridge Ferry, die mich samt Auto von Wellington auf der Nordinsel nach Picton auf die Südinsel bringt. Draußen ziehen die grünen Hügel und Fjorde der Marlborough Sounds vorbei.

Dienstag, Februar 06, 2007

Von Auckland nach New Plymouth

Hallo zusammen! Die Zeit geht für mich immer schneller, seitdem ich in Neuseeland bin, habe ich den Eindruck, aber ich habe hier ja auch nicht so viel Zeit wie in Australien. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ich noch alles sehen kann, was ich mir vorgenommen habe. Von Auckland habe ich meine Fahrt Richtung Süden gestartet. Ich habe schon in Australien überlegt, wie ich hier mobil sein kann, nach meinen Erfahrungen mit nahezu allen Fortbewegungsmitteln, die man als Reisender so nutzen kann. Ein Überlandbus wie der Greyhound an der australischen Ostküste kam mir nicht mehr in Frage, zu viel hatte ich da verpasst zu sehen, und das wäre hier noch mehr schade, wo ich so nur "kurz" in Neuseeland bin und sicher nicht mehr so schnell wiederkomme. Es gibt auch spezielle Backpackerbusse wie zum Beispiel den Kiwi Experience, aber die haben erstens aufgrund des sehr niedrigen Altersdurchschnitts den Ruf von Partybussen, bei denen man nie zur Ruhe kommt und immer der Masse folgen muss, und zum anderen fand ich die Preise erstaunlich hoch, wohl weil der Busfahrer auch Tourguide ist. Ein eigener Campervan wäre nett gewesen, aber die Preise in der Haupt- bzw. jetzt Zwischensaison waren noch heftiger. Blieb noch die Kombination Hostel und Mietwagen. Hier gibts sehr große Konkurrenz, und ich habe nach längerer Internetrecherche einen lokalen Vermieter gefunden, der ältere Fahrzeuge günstiger anbietet, die internationale Verleihfirmen wie Britz oder Avis aufgrund des Alters oder Kilometerstandes nicht mehr verwenden. Das klang gut. Ich wusste bis zum Abholtag zwar nicht, welches Fahrzeug sicher hinter dem Begriff "Budget Car" verbirgt, aber es war mir letztlich auch egal, Hauptsache zuverlässig, und 24 Std. Pannenservice waren ja mit im Preis. So bin ich jetzt mit einem dunkelgrünen Nissan Pulsar unterwegs (heisst Almera in Deutschland, wie ein knapp geschnittener VW Golf).

Die Northland-Region nördlich von Auckland habe ich mir gespart, zum einen aus Zeitgründen, zum anderen, weil ich sie einigen australischen Regionen recht ähnlich sein sollte. Ich bin gleich auf die Coromandel Peninsula gefahren, die südöstlich von Auckland liegt. Die Straße schlängelt sich hier ähnlich wie die Great Ocean Road kurvenreich am Wasser entlang und führt einmal um die Halbinsel herum. Die Landschaft ist so, wie sich jeder wohl Neuseeland vorstellt: Grüne Berge, Wasser, Wolken, ein paar Bäume, Schafe und Kühe. Wenn kleine Kinder Bilder malen, dann kommt genau diese Landschaft dabei heraus :-)


Dieser Strand ist etwas ganz besonderes: Hier versammeln sich bei Ebbe viele Menschen und graben Löcher in den Sand.


Der Grund: An diesem Hot Water Beach erhitzen vulkanische Quellen das Wasser auf einer Breite von 50 Meter sehr stark. Also kann sich jeder seinen Hot Water Pool selber buddeln. Wenn man das nicht weiß, sieht es sehr komisch aus, wie alle Leute sich an einer Stelle ballen und der restliche Strand kilometerweit menschenleer ist.


Dieses Bild entstand an der Karangahake Schlucht nahe Waihi. Eigentlich wollte ich hier nur eine Brotzeitpause machen, habe aber dann ein Paar aus Schottland getroffen, das von anderen Leute eine Taschenlampe geschenkt bekommen hat, und so konnten wir durch den 1km langen alten Eisenbahntunnel laufen, der auf der anderen Seite des Berges wieder herauskommt. (Die Schotten habe ich am nächsten Tag in Rotorua noch einmal getroffen. Neuseeland ist klein!)


Kommt euch dieser Baum irgendwie bekannt vor? Und der See? Es ist der Baum und See von Hobbingen aus dem Film "Der Herr der Ringe", der in der ersten halben Stunde des ersten Teil vorkommt, in dem Bilbo Geburtstag feiert und Gandalf ein Feuerwerk veranstaltet. Das Drehplätze des Films sind über ganz Neuseeland verteilt, aber das Movieset von Hobbingen liegt hier in Matamata auf der Nordinsel.


Seitdem haben sich die Grundstückpreise hier verfünftfacht und es gibt 12 statt 2 Cafes. Von den Originaldrehplätzen ist dagegen so gut wie gar nichts mehr übrig, alles wurde im Auftrag der Produktionsfirma vernichtet. Lediglich die Hobbithöhlen im Rohbau wurden durch einen Zufall "gerettet" und nach langen Diskussionen mit Anwälten aller Seiten für Besucher freigegeben (sie stehen auf einem Privatgelände eines Schafzüchters).



Nach dem Ausflug in die Hobbitwelt gings für mich weiter nach Rotorua, der Sulphur City. Rotorua liegt auf einem thermal sehr aktiven Gebiet, überall dampft und brodelt es aus dem Boden, blubbern Schlammlöcher, qualmen stinkende (aber angeblich gesunde) Gase, und es gibt heisse Quellen, kochende Seen und Farbablagerungen durch den Schwefel und andere vulkanische Stoffe.



Wai-O-Tapu ('Secret Waters') Thermal Wonderland südlich von Rotorua ist laut Lonely Planet "perhaps the best of the thermal areas to visit. It has many interesting features, inkluding the large boiling Champagne Pool, ...


...craters and blowholes, ...


...colourful mineral terraces, ...


...and the Lady Knox Geyser, which spouts off punctually at 10.15am and gushes for about an hour." (Naja, da wird ein bisschen mit Seife nachgeholfen, damit sie die Uhrzeit einhalten können.)



Hier war ich mal einer Holländerin unterwegs, aber generell ist es schwer, Leute zum Mitfahren zu finden, da ich ja meist abends in einem Hostel ankomme und morgens schon wieder weiterfahre. Zum Glück sind die Entfernungen kurz (im Vergleich zu Australien), Benzin billig (im Vergleich zu Deutschland) und das Auto sparsam (im Vergleich zum Vorgänger).

Rotorua ist auch ein Zentrum der Maoris, der neuseeländischen "Ureinwohner", die hier auf den heissen Quellen ihre Dörfer gebaut haben und die man besichtigen kann. In den heissen Quellen wird Gemüse gekocht, ...


...im Dampf Fleisch gegart und ein Tänzchen gabs auch.


Alle Maoris sprechen Englisch und Maori. Dieses Dorf heisst "Te Whakarewarewa", was eine Abkürzung ist für "Te Whakarewarewatanga o te Ope Taua a Wahiao", was "The Gathering Together of the War Party of Wahiao" bedeutet. Ihr seht schon, es ist nicht ganz einfach mit der Sprache der Maori. Viele Städtenamen sind maorischen Ursprungs, was es nicht gerade einfach macht, wenn man sich ein paar Stadtnamen merken muss, die auf der geplanten Route liegen.

Von Rotorua bin ich zu den Waitomo Caves gefahren. Diese Höhlen sind bei Lichte betrachtet ganz gewöhnlich und nicht anders als andere Höhlen auf der Welt mit Stalakmiten und Stalaktiten. Aber schaltet man das Licht aus, so kann man hundertausende Glühwürmchen an der Decke leuchten sehen. Es ist unbeschreiblich und sieht aus wie der Sternenhimmel. Die Glühwürmchen sind so zahlreich und so hell, dass ihr Licht ausreicht, um sich in der Höhle fortzubewegen. Fotos waren leider verboten.

Weiter ging meine Reise Richtung Süden, nach New Plymouth, der Stadt am Mt Egmont / Mt Taranaki, einem recht jungen, noch aktiven Vulkan.


Ich bin hier in einem recht hübschen Hostel untergekommen, von dem ich auch dieses Text schreibe, da mir die Füße qualmen, nachdem ich heute auf den Mt Taranaki gestiegen bin. Ich wollte unbedingt einmal am selben Tag ein Schneefeld und den Ozean berühren. Hat geklappt, wie ihr seht!


Auf diesem Foto könnt ihr gut erkennen, wie flach das Land neben dem Vulkan ist. Das Haus in der Mitte ist eine Hütte auf dem Berg, sie ist nicht auf Meereshöhe, sondern halb auf dem Berg. Ganz oben am Bildrand kann man einen Gebirgskette erahnen, dessen Spitze von ein paar Wolken verdeckt ist. Das ist der Mt Tongariro, 180km entfernt in der Inselmitte (und mein nächstes Ziel).
Viel Schnee ist immer Sommer nicht mehr übrig, im Winter ist die Spitze komplett schneebedeckt. Runter gehts schon wieder leichter.


Wandern heisst in Australien bushwalking, in Neuseeland tramping!


Der Mt Taranaki aus 20km Entfernung. Hat schon was von Pompeji, wenn man in New Plymouth lebt. Immerhin ist der Vulkan aktiv und kann jederzeit ausbrechen. Und dann bleibt nicht viel Zeit.