Meine lange Reise zurück nach Berlin
Hallo fleißige Blog-Leser, ich bin jetzt wieder in Berlin, nach einer langen Reise quer durch die Welt! In meinen letzten Tagen Downunder habe ich noch einmal einige Leute wiedergesehen, die ich auf meiner Reise kennengelernt habe. Das war toll, denn ich hatte das ursprünglich nicht erwartet, immerhin war ich als "dauerreisender" Backpacker eher ein "weg ist weg" und "wiedersehen nur durch Zufall" gewohnt.
Von Christchurch / Neuseeland habe ich am 10.03.07 das Flugzeug nach Melbourne genommen. Hier hatte ich 14 Stunden Aufenthalt, in denen ich unbedingt noch die bunten Bathboxes am Brighton Beach, einem Suburb von Melbourne, sehen wollte (eines der schönsten Fotos in meinem Lonely Planet). Sie stammen aus dem letzen Jahrhundert, wurden liebevoll restauriert und sind nun wieder strandtauglich. (Foto unbedingt vergrößern, wirkt sonst nicht!)

Noch einmal einen Tag am Strand und in der Sonne. Mein letzter Strandtag!

Abends habe ich mich in den Greyhound Bus gesetzt und bin über Nacht nach Canberra gefahren. Hier war ich noch einmal 24 Stunden bei Hans-Jörg, die wir sicher gut genutzt haben. Auf der Wiese vor dem Old Parliament House war ein Oldtimertreffen mit Hunderten alter Autos. Ich habe selten so viele und zum Teil auch seltene Stücke gesehen ("V8 Power - Only milk and juice come in 2 litres")

Danach sind Hans-Jörg, Judy und ich zum Baden gefahren, irgendwo im australischen Busch, wo sich Bach und Offroadpiste kreuzten. Ich weiss auch nicht, wo wir genau waren, aber es war schön.


Am Tag darauf bin ich mit dem Bus nach Sydney gefahren, das waren nur dreieinhalb Stunden. Hier habe ich Anja wiedergetroffen, die hier "Übersetzerin" studiert. Irgendwie leicht deprimierend, wenn man sich nach einem Jahr Australien gerade über die eigenen besseren Englischkenntnisse freut und dann jemand trifft, der drei Sprachen praktisch fließend und akzentfrei spricht.

Ich hatte noch einige Sachen in Sydney "zwischengelagert", die ich nicht mit nach Neuseeland nehmen wollte. Gut, wenn man da eine "Basis" in Australien hat.

Die Zeit verging schnell, an meinem letzten Tag in Australien sind Anja und ich noch mal frühstücken gegangen ...

... danach habe ich schnell ein paar Souvenirs besorgt und darüber fast meinen Abflug verpasst. Huiuiui, das wäre teuer geworden.

2 Tage Singapore standen nun auf dem Programm. Die Stadt ist wirklich eine Metropole, im Vergleich dazu wirkt selbst Sydney teilweise wie eine Kleinstadt. Hochhäuser aus Stahl, Beton und Glas, wohin man sieht, breite Straßen, Busse, Kleinlaster, Autos, Motorräder, Fahrräder, Fußgänger, Touristen, Händler, Einheimische, Asiaten, Europäer, Farbige, ein buntes Gemisch aus Farben, Formen, Gerüchen, Bewegungen, schlicht: Chaos. Man kann sich durch die Straßen treiben lassen, durch Chinatown, Little India, das arabische Viertel und die Orchard Road mit Dutzenden Einkaufszentren, jedes größer als der Potsdamer Platz, mit Läden, die in Europa noch unbekannte Elektonikgadgets, Teppiche, alte Bücher, kopierte Film-DVDs und unbekannten Leckereien anbieten.


In Singapore leben viele Religionen absolut friedlich nebeneinander, jeder respektiert den Glauben des anderen und Anschläge oder Streitereien gibt es fast nie. Schade, dass das nicht überall möglich ist.

Auf dem Flug nach Frankfurt habe ich doch tatsächlich Katrin wiedergetroffen, die wir damals nach Kangaroo Island mitgenommen haben. Wie hoch ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, sich nach 4 Monaten im selben Flugzeug nach Deutschland wieder zu treffen?

Von Frankfurt hat mich Daniela abgeholt. Das half ein wenig über den "Schock" hinweg, den das graue Deutschland mit trübem Himmel und kaltem Regen bei mir hervorgerufen hat. Es ist wirklich bedrückend, wenn man aus Ländern kommt, in denen immer die Sonne scheint und die Farben irgendwie viel intensiver erscheinen.
Wir haben uns ihren Wohnort Kerpen angesehen, die Kartbahn, auf der Michael Schuhmacher (der hier geboren wurde) seine ersten Erfolge eingefahren hat, und sind dann nach Köln gefahren. Ich wollte unbedingt mal den Dom sehen. Ich meine, wo ich schon einmal in Nähe bin...


Er passte nicht ganz aufs Foto, wie ihr seht. - Die Altstadt ist auch ganz nett, aber der graue Himmel...naja aber ich wiederhole mich...


Exotische Tiere gibt es nicht nur in Australien, sonder auch in deutschen Badezimmern.

Man darf sich von der Kälte nicht abschrecken lassen, ein Eis geht immer.

Die zwei Tage in Kerpen waren für mich auch noch einmal eine Möglichkeit, Australien Revue passieren zu lassen. Immerhin teilen Daniela und ich für 4 Monate die gleichen Erinnerungen. Es war eine tolle Zeit in Australien, soviel ist sicher. Der letzte Teil meiner Reise war, wie schon der allererste, mit der Bahn.

Am Samstag, dem 17. März, um 20:53 Uhr, kam mein Zug in Berlin Spandau an, und damit war das Abenteuer Australien endgültig vorbei. Nach 11 Monaten und 1 Woche, nach 7 Flügen, 26.500 km mit zwei Autos, 5.000 km mit Bussen, 4.500 km mit Zügen und 1.000 km mit Schiffen. Und nun steh ich hier im Vorgarten, mache dieses (nicht sehr schöne) Foto und irgendwie ist es, als wäre ich gar nicht weg gewesen.

Auch wenn ich es noch ein bisschen früh für ein vollständiges Fazit finde, soviel kann ich sagen: Es war ein fantastisches Abenteuer und sicher die spannendste und erlebnisreichste Zeit, die ich bisher hatte und die ich nie vergessen werde.
Was geschieht nun mit diesem Blog? 1.) Es wird weiter bestehen, solange es möglich ist, ihr könnt also auch weiterhin drin lesen. 2.) Da ich nicht mehr unterwegs bin, werden natürlich keine neuen Reisebeiträge mehr folgen, es wird aber vermutlich noch mal ein Beitrag in einiger Zeit kommen, wenn ich mich hier wieder "eingelebt" habe; ich hoffe, dann kann ich auch einige Fotos von meinem Fotoabend zeigen.
Vielen Dank an alle, die mein Blog gelesen haben, die selber Beiträge verfasst oder mir Emails geschrieben haben, die mir mit Tipps oder Kontakten geholfen haben und mich in schwierigeren Zeiten aufgemuntert haben. Alles ist gutgegangen. Thanks mates!