Mittwoch, November 22, 2006

Adelaide und Kangaroo Island

In Adelaide sind wir bei den Turners, einer Familie aus dem Strandvorort Glenelg, untergekommen. Meine Cousine Katja hatte vor 5 Jahren einen Schüleraustausch mit Australien, und der Kontakt zu ihrer Austauschülerin Rebecca blieb so eng, dass sie sich seitdem öfters besucht haben. So konnten auch wir dort übernachten.


Hier sind wir mit Rebecca vor ihrem Pool im Garten. Da wir nur einige Tage in Adelaide waren und ein volles Programm hatten, sind wir nur einmal zum Schwimmen gekommen.


Woraus bestand unser Programm? Zuerst einmal natürlich Sightseeing von Adelaide, der Stadt der Kirchen und der Kunst. Die Art Gallery war Pflicht, ebenso das Museum of South Australia und das Wine Centre; immerhin kommen aus dem Barossa Valley Australiens beste Weine.


Bei Haigh's Chocolates gabs leckere Schokolade und Pralinen, die sich auch prima als Dankeschön für die Übernachtungen bei Rebeccas Eltern eigneten.


Doch nicht nur Adelaide selber sehenswert, auch die nähere Umgebung ist schön. In den Adelaide Hills liegt Hahndorf, die älteste deutsche Siedlung Australiens, Mitte des 19. Jahrhunderts von deutschen Auswanderern gegründet. Hahndorf hat sich mittlerweile zum Touristenmekka gewandelt und steht für ein typisch deutsches Dorf. Dabei wird kein Klischee ausgelassen, es gibt bayerische Gasthäuser mit Löwenbräu, Hirschgeweihen an der Wand, Sauerkraut mit Würschteln und Kuckkucksuhren aus dem Schwarzwald. Warum wird Deutschland im Ausland nur immer mit Süddeutschland gleichgesetzt? Aber mir hat es gut gefallen, und in der deutschen Bäckerei habe ich gleich mal zugelangt.


Das eigentliche Highlight in Südaustralien ist ein Trip nach Kangaroo Island, Australiens drittgrösster Insel und dem wahrscheinlich besten Platz im ganzen Land, unterschiedlichste Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Dank eigenem Auto konnten wir auf eine teure Bustour verzichten und haben sogar noch zwei Leute mitgenommen, um uns die Benzinkosten zu teilen. Anna und Katrin haben wir gefunden, indem wir einen Zettel über die Mitfahrgelegenheit in einigen Hostels in Adelaide ausgehängt haben.


Frühmorgens gings los, denn bereits der Weg von Adelaide zur Fähre nach Cape Jervis dauert gut 90 Minunten. Die Fähre braucht noch einmal eine Stunde bis nach Kangaroo Island.


Vom höchsten Punkt der Insel hat man einen guten Ausblick über Wälder, Felder und Buchten. Im Zentrum der Insel haben wir uns den Pandarna Wildlife Park angesehen, mit zahmen Kangaroos, Papageien, Echidnas und anderen Tieren.



Kanguruhfutter gabs für nen Dollar zu kaufen.


Es gibt auch weisse Kanguruhs. Wir haben in drei Tagen 500 Fotos gemacht, Kangaroo Island ist ein absolutes Fotografenparadies. Leider ist meine Kamera kaputtgegangen, das Display geht nicht mehr und so kann ich nicht mehr sehen, was ich fotografiere. Das Wetter in Südaustralien war durchmischt, mal hatten wir 35 Grad und Sonnenschein, dann wieder 20 Grad und Nieselregen.


Im südwestlichsten Teil von Kangaroo Island befindet sich der Chasers Nationalpark mit den Remarkable Rocks.



Die erste Nacht haben wir auf einem Campingplatz verbracht; Anna und Katrin haben ihr Zelt aufgebaut, wir haben wie üblich im Auto übernachtet. Und ein zahmes Kanguruh wollte sich frech aus dem Auto bedienen.


Bei Dunkelheit kommen die meisten Tiere erst zum Vorschein, wie dieses zahme und recht dicke Possum, dass sich ein paar Spaghetti aus der Tüte geschnappt hatte, bevor wir sie wegräumen konnten.


Auch am nächsten Morgen war unser zahmes Kanguruh wieder da und wollte mitfrühstücken.


An der Südküste von Kangaroo Island haben wir eine Seelöwenkolonie am Strand besichtigt. Man darf nur auf 30 Meter herangehen, da die Seelöwen schneller laufen können als Menschen und gefährlich werden könnten.


Chris beim Sprung über einen Busch in der Little Sahara, einer kleinen Sandwüste.


In der zweiten und letzten Nacht konnten wir einen schönen Sonnenuntergang bewundern.



Eigentlich wollten wir noch auf eine Pinguintour in Penneshaw gehen, aber da wir gehört hatten, dass auch an unserer Campingstelle gestern welche aufgetaucht sind, haben wir einfach gewartet und sind bei Dunkelheit mit Taschenlampen und unseren roten Plastiklöffeln davor (Pinguine können kein rotes Licht sehen) auf die Suche gegangen. Mit Erfolg. Unter einem Busch saßen zwei kleine Pinguine.


Auf dem Rückweg nach Adelaide haben wir einen Stopp in Victor Harbor gemacht, denn ich wollte unbedingt mit der Horse Drawn Tram (der Pferde-Straßenbahn) nach Granite Island fahren.



Das war Adelaide und Kangaroo Island, schade, dass die Zeit so schnell vergeht und wir nach sieben Tagen den Bundesstaat South Australia schon wieder verlassen müssen.


Vivonne Bay auf Kangaroo Island.