Sydney at its best
Vielen Dank für alle eure Kommentare! Wie ich sehe, habe ich viele fleißige Leser. Das freut mich, denn das Blog macht eine Menge Arbeit. Allein nur die Fotoauswahl - ich habe bereits rund 2000 Fotos geschossen - und dann noch das Texteschreiben und Uploaden des Bilder.
Mittlerweile ist ein Monat vergangen, seitdem ich Berlin verlassen habe. Bereut habe ich es zum Glück noch keinen Augenblick. Neulich war ich mit einigen "Sprachschülern" am Darling Harbour beim Italiener essen. Zwar war der Ausblick besser als mein Hühnchen, aber eigentlich wollten wir ja auch zum Fischmarkt. Pech nur, wenn man sich dort um 18 Uhr trifft, der Fischmarkt aber schon um 17 Uhr dichtmacht. Na egal, in Sydney findet sich immer was...

Ich versuche, auf die Bitten in euren Kommentaren so gut es geht einzugehen, deshalb hier mal noch ein paar Bilder von Sydneys Architektur und Stadtleben. Das hier ist die St. James Cathedral. Sie liegt direkt am Hyde Park, in dem man prima in der Sonne sitzen und den ganzen betriebsamen Menschen zusehen kann.

In Australien sind iPods der letzte Schrei. Ich habe mich in Deutschland immer gefragt, wie Apple mit iPods mehr Umsatz macht als mit Computern. Wer in Sydney ist, weiß warum. Hier hat mindestens jeder dritte so ein Ding (keine Übertreibung). Der typische Sydneysider ist kein Outbackcowboy, sonder trägt auch bei großer Hitze einen schwarzen Anzug und eben die weißen Stöpsel im Ohr. In der CityRail sehen sie alle schon ein bisschen aus wie Lemminge. So sieht übrigens eine CityRail-Station aus:

Auf dem blauen Bildschirm werden sämtliche Stationen des nächsten Zuges angezeigt sowie die Ankunftszeit der nächsten drei Züge. Außerdem schallt es ununterbrochen Warnmeldungen aus den Lautsprechern. Wenn ich abends über die Schwelle an der Haustür trete, ertönt es in meinem Kopf schon oft ganz reflexartig: "Dear passengers, please mind the gap!" Was etwa soviel bedeutet wie "fall nicht in die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig". Das machen laut Statistik nämlich 100 Sydneysider im Jahr. Ich habe mir da lieber Paddington angesehen, vorsichtshalber per Bus.

Und wenn man dann in eine der Querstraßen des oberen Bildes einbiegt, dann sieht man das hier.

So oder so ähnlich sehen ganz viele der älteren Häuser hier aus. Kolonialer bzw. viktorianischer Stil. Sehr hübsch, wenn sie denn gepflegt sind. Am Wochenende bin ich viel herumgekommen, unter anderem auch an diesem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt.

FAN-TAS-TIC, würd ich mal sagen. Die Australier haben so viele schöne Worte für die Dinge, die sie toll finden. Und immer findet sich noch eine Steigerung. An soviel Patriotismus muß man sich erst mal gewöhnen. GREAT! FAS-ZI-NA-TING! AB-SO-LU-TE-LY A-MA-ZING! - Na gut, nicht alles haut mich vom Hocker. Was die mir im Shark Bay für ein Eis angedreht haben, das geht echt gar nicht. "Two scoops in a cup", hieß es. Von wegen "scoops", ich seh hier nur klebrigen Schleim, der mir den Arm herunterläuft. AW-FUL. DIS-GUS-TING! Und das für vier Dollar zwanzig.

Aber das war der einzige Tiefpunkt meiner Wanderung nach Vaucluse und Watsons Bay, der Halbinsel am Hafeneingang Sydneys. Die Aussicht ist phänomenal. Ich komm mir vor wie im Urlaub. Bin ich eigentlich im Urlaub? Nee, kann nicht sein, hab ja eben am Strand noch meine Englisch-Hausaufgaben gemacht. Einen Essay schreiben mit acht zufällig ausgewürfelten Worten. Trotzdem blieb noch Zeit für schöne Fotopausen.


Sieht aus wie Disneyland, ist aber echt, die Brücke. Und am unteren Bild sieht man mal, wie groß Sydney ist.


Apropos Disneyland, das australische Fernsehen motiviert einen nun nicht gerade zu Freudensprüngen. Es gibt nur 5 Programme im Free TV. Das wäre nun nicht schlimm, wenn diese Programme GUT wären. Leider laufen aber ständig nur Soaps und Serien wie Big Brother, Australiens Next Superstar/Topmodel/Dünnbrettbohrer oder - zur Zeit in aller Munde - "The Biggest Looser Show", in der sehr dicke Menschen in sehr wenigen Wochen sehr viel Gewicht verlieren müssen, um sehr berühmt zu werden. Die meisten verlieren das Gewicht zuerst im Kopf, denke ich. Und man beachte erst die Zweideutigkeit: The Biggest Looser.
Auf den Besuch im Powerhouse Museum habe ich mich sehr gefreut. Ist es doch nicht nur das meistbesuchteste Museum Australiens, sondern auch noch eines mit Schwerpunkt Technikgeschichte. In Erinnerung bleiben wird mir die temporäre Ausstellung über australische und internationale Rundfunk- und Fernsehgeschichte und natürlich die Locomotive No. 1, die erste Eisenbahn in New South Wales aus dem Jahr 1855.

Gut, dieses Fahrzeug ist nicht ganz so alt, macht aber auch was her. Was ich gut finde: Hier kann man sich offenbar wirklich ein "Wunschkennzeichen" zusammenbasteln, denn ich habe schon einen Käfer mit VW1310 gesehen.

Die nächste Tour hat mich nach Balmain geführt, einem wohlhabendem Stadtviertel östlich von Circular Quay. Das Foto hat mir gefallen, da es einen schönen Kontrast von Westernstadt im Vordergrund und Millionenstadt im Hintergrund zeigt.

Freitagsnachmittags habe ich mich in der Sprachschule für eine Wanderung von Bondi Beach nach Coogee Beach entschieden. Die Strecke ist wirklich schön und wird auch in jedem Reiseführer empfohlen. Man läuft von einem Strand zum nächsten, hat dazwischen immer wieder schöne Ausblicke von Felsen ("Please mind the gap!") und sieht jede Menge Natur. AB-SO-LU-TE-LY EX-CEL-LENT!


Hm, irgendwie sind hier schon wieder alle so klein. Oder bin ich zu groß? Na wenigstens hatte der Sprachschullehrer (ganz rechts) Schuhgröße 52. Das beruhigt.
4 Comments:
Hi,
Keine Sorge, die Mühe das alles zu schreiben und mit Bildern zu illustrieren lohnt sich wirklich, ich schaue alle 2 tage nach um zu sehen, ob s schon wieder was neues gibt. Hast du schon mal geschaut, ob du surfen lernen kannst?? Hab s selbst auch ned gemacht, aber das soll der absolute Hammer sein,...
bis bald
Katja
Hejo!
Jetzt weiß ich endlich, wie man die Bewohner Sydneys nennt: Sydneysider (wer sich das wohl ausgedacht hat?). Na im Deutschen gibst leider kein so cooles Wort dafür (hab sogar im Duden gesucht...)
Außerdem muss ich Katja einfach mal zustimmen - der Blog lohnt die Mühe!
Genieß die letzte Woche Sprachschule!
Gruß vom "Berlinsider" :-)
Super!
Die Häuser sind ja schick, was kosten die denn? Land sollte es doch genug geben da unten.
Bei dem vielen Wasser und dem blauen Himmel, schaut es trotz Herbst bei Dir viel toller aus, als hier im Sommer...
Wenn ich hier in der Pause rausgehe, habe ich Backsteinbauten um mich herum. Freue mich für Dich!
Lieber Chris!
Ich schaue zwar nicht regelmäßig nach, ob's Neuigkeiten von Dir gibt, aber ich hole das Versäumte dann immer alles nach und sauge gierig die von Dir gesammelten Eindrücke in mich auf...! Dein blog ist echt gelungen und es macht richtig Spaß, Deine Erlebnisse auf diese Weise mitzuverfolgen.
Weiterhin viel Spaß!
Bine
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